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Bautagebuch

November 2011

Bei unseren wöchentlichen Trainingsfahrten kreisen die Gespräche immer wieder um das Bikeprojekt in Stromberg, neue Routen in Bikeparks oder um den Tobitrail.
Warum versuchen wir etwas in dieser Richtung nicht bei uns?
Und so nimmt eine Idee Formen an,Trailbau (1)

Bei unserem ersten Treffen mit Tobias, Klaus, Eric und Stefan kommen verschiedene Wünsche auf den Tisch:

  • vorhandene Trails zu einem Rundkurs verbinden
  • illegale Stercken mit einbeziehen
  • verbesserte Trainingsmöglichkeiten
  • eine ausgeschilderte Tour für „Jedermann“
  • anspruchsvolle Trails zum Biken

Der Blick auf die benachbarten Gemeinden bringt uns gleich ein Stück weiter. Mömlingen hat seine 1. Rundstrecke Mö 1 bereits eröffnet. Diese entspricht unseren Vorstellungen, doch wir wollen mehr!
Dezember 2012
Kontakaufnahme mit dem MTB-Verein in Mömlingen, um mehr über die Verwirklichung so eines Projektes zu erfahren. Johann Fickler, 1. Vorsitzender der MTB Mömlingen, steht uns von diesem Zeitpunkt an mit Rat und Tat zur Seite.
Als weitere Informationsquelle erweist sich die DIMB.

Januar 2012

Treffen im Lokal Riesen. Daran nimmt die Geschäftsführerin von Churfranken, der Leiter des Miltenberg Bauhofs, Johann Fickler und viele weitere Interessierte teil. Durch einen glücklichen Zufall findet sich noch der Miltenberger Förster ein. Es wird ein spannender Abend, an dem wir viele Anregungen und Tips für die weitere Vorgehensweise zusammentragen können.
Ende Januar haben wir dann einen Termin im Forstamt um unser Grundkonzept der Streckenplanung vorzulegen, die wir in nächtelanger Kleinarbeit zusammengestellt haben.
Der zustaändige Förster erklärt uns, dass es von Vorteil wäre, die Streckenführung nur in einer Gemeinde zu belassen und möglichst wenige Jagdreviere zu tangieren. Also das war’sdann mit unserem Entwurf, neue Ideen müssen her. Hinzu kommt Zeitdruck, da wir unser Anliegen Anfang Februar in der Bauausschußsitzung der Stadt Miltenberg bekannt machen wollen. Daheim am Computer und auf Karten entseht in Zusammenarbeit von Tobias, Klaus, Eric und Stefan eine neue Runde, die den Vorgaben des Forstamtes entsprechen.

Trailbau (8)Februar 2012
Mit zunehmender Planungsintensität wird die Finanzierung des Projektes interessant. Die Beschilderung der Strecke und Hinweistafel müssen bezahlt werden. Auch hier weiß Johann Fickler weiter. Das ländliche Förderprojekt LAG Mainviereck unterstützt ähnliche Projekte, so auch in Mömlingen.Wir nehmen über Churfranken Kontakt mit den zuständigen Personen des LAG auf.Gemeinsam mit dem Förster wird die geplante Strecke bei vereisten Wegen abgefahren. Dadurch ergeben sich immer wieder kleine Veränderungen in der Streckenführung.

März 2012
Anfang März wird unsere Runde in einer Forstausschußsitzung der Stadt Miltenberg vorgestellt. Wenn unser Antrag auch nicht auf allgemeine Zustimmung stößt, so stimmt der Ausschuß dennoch unserem Anliegen zu. Natürlich mit ein paar Einschränkungen:

  • Es sollen keine ausgeschilderten Wanderwege genutzt werden, wenn es sich vermeiden lässt.
  • Der zertifizierte Nibelungensteig darf nicht in die Route einfließen.

Wieder verienbaren wir einen Termin mit dem örtlichen Förster, um vor Ort alternative Teilabschnitte an Stelle der ausgeschilderten Wanderwege zu finden.
Nochmals ein Glückstreffer für uns!
Da im Miltenberger Wald die Dichte der Wanderwege sehr hoch ist, stimmt der Förster der Nutzung von alten verwachsenen Pfaden und Rückergassen zu. Gerade die Rückergasse am Ringwall ist eine echte Herausforderung. Allein die Begehung zu Fuß ist schon ein Erlebnis. Meterhohes Astwerk türmt sich zwischen großen Felsen und das auch noch im steilsten Teil des Miltenberger Forstes. Tobis umschreibt das ganze so:“…nach halsbrecherischer Akrobatik im Unterholz, mehrmaligen Ablaufen von nicht vorhandenen Wegen und Kennenlernen der Milternberger Felsformationen.“Trailbau (5)
Aufgrund dieser spannenden und informativen Exkursion im Milternberger Unterholz gilt es wieder unsere geplante Runde zu überarbeiten. Darin haben wir mittlerweilen schon genügend Routine und Erfahrung.
Ende März lädt der LAG zu einem Treffen ein, um alle möglichen Mountainbikestrecken unter ein Hut zu bekommen.
Auch sichert uns der LAG und Churfranken die Finanzierung der Strecke zu.
Tobias beginnt mit seinen regelmäßigen „Trailnews“, die alle auf dem aktuellen Stand halten.

April 2012
Mittlerweilen ist unsere Interessenssgemeinschaft auf 19 Teilnehmer angewachsen.
Am 7.April nehemn wir unser Runde mit dem Bike in Angriff damit sich alle einmal vor Ort einen Überblick verschaffen können. Natürlich lassen sich viele Abschnitte noch nicht befahren, wie z.B. der spätere Funtrack, Quellentrail oder Keltensteig.

Langsam wird jedem ansatzweise klar, was für Arbeit auf uns zu kommt. Jeder fiebert darauf endlich mit dem „Buddeln“ beginnen zu können.
Ende April ist es dann so weit: 1. Arbeitseinsatz!
Wir beginnen am Funtrack mit 8 Mann. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Es müssen Wurzelstöcke ausgegraben  und die Piste befestigt werden. Aber nach zwei Arbeitseinsätzen ist der Abschnitt erstmal fahrbar!

Fortan findet fast jedes Wochenende ein Arbeitseinsatz statt. Nach wie vor dürfen wir für unser Projekt keine Werbung
machen, da es noch nicht von allen behördlichen Instanzen abgesegnet ist.
Die Naturschutzbehörde hat unsere Strecke freigegeben.

Trailbau (7)Mai 2012
Wir trauen uns mit unserer Arbeitsgruppe an den Keltensteig heran. Was anfangs sich als extrem schwierig erwiesen hat, wird auch so!

Mit Motorsäge schneidet Stefan Schneisen in das Unterholz, während Jan, Etienne, Georg, Timmo und Max die Fahrspur glätten. Klaus,Eric und Tobias legen sich derweilem mit den Felsen an.

Was im Weg ist muß weg!

Es wird zum Härtetest für unser Wekzeug. Stiele von Vorschlaghammer und Pflanzhacken geben reihenweise nach und verschwinden als Bruchstücke im Astwerk.
Was am Ende entsteht, ist ein Trail, wie wir ihn uns anfangs nicht erträumt haben. die Begeisterung dafür kann man nach getaner Arbeit an den erschöpften Gesichtern der Teilnehmer ablesen.

Juni 2012
Nach Tobias Motto „no dig, no ride!“ tasten wir uns an den Quellentrail heran. Teilweise ist der Weg noch vorhanden und wir müssen ihn nur freilegen. Einige stücke sind aber auch verschwunden und so obligt es unserer Interpretation, wie sich der Abschnitt gestaltet. Heraus kommt ein weiteres Sahnehäubchen.
Unsere Jugendlichen lassen kein natürliches Hindernis aus, um daraus natürliche Anlieger oder Drops zu bauen.

Bei längeren Regenfällen erwist sich der Bereich an der Zwillingsquelle als Sumpfgebiet, wie geschaffen für Wildschweine. Mit großen Sandsteinplatten und Abflussgräben machen wir das Stück fahrbar.
Jürgen, unser Rentner zieht in alleiniger Fleissarbeit eine Spur bis zum Ottostein und vollendet damit die Wegeführung des Quellentrails.
Auch hinter den Kulissen geht es weiter.
Es stellt sich heraus, dass die Stadt Miltenberg sich vor 2 Jahren dem Konzept des Geo-Parks Odenwald angeschlossen hat. Das bedeutet für uns, unsere bisherige Finanzierung ist hinfällig. Das Ganze läuft nun über die Stadt und den Geo-Park und damit wird unsere Strecke in das gesamte Mountainbikekonzept des Odenwalds integriert.

Trailbau (12)Juli/August 2012
Urlaubszeit in Germany! Von Behördlicher Seite kommt es zum Stillstand. Entweder ist der Eine oder der Andere im Urlaub. Wir warten auf einen gemeinsamen Termin
mit der Stadt und dem Geo-Park.Wir nutzen die Zeit und beschäftigen uns mit dem Freiräumen eines Uphill-trails parallel zum Jägersteig. Auch am Fun-track finden wieder Aktivitäten statt. Inzwischen finden unser Trails in der Bikerszene immer mehr Akzeptanz. Biker aus den USA, Alzenau, Michelstadt und Hanau werden gesichtet. Auch erste Videos in youtube tauchen auf.

September 2012
Endlich klappt der Termin mit dem Geo-Park, Bürgermeister Bieber, Churfranken, der Forstvertretung und Stefan. Wir können berichten bisher 300 schweißtreibende Arbeitsstunden investiert zu haben und das ein großer Teil unserer Runde fertig ist.

Unsere Arbeitseinsätze gehen weiter.Der 2. Teil des Keltentrails, nach Abstimmung mit dem Förster, muss angelegt werden. Die geplante Route hatte sich als zu steil, zu felsig und generell zu schwer zum Bauen erwiesen. Mit einer vorhandenen Rückegasse finden wir dann die Verbindung zum unteren Stück. Das folgende Stück ist wieder schweißtreibend aber lohnend. Vorbei bzw. über große Felsen führt am Schluß ein neuer Trail mit allem was das Bikerherz höher schlagen läßt.

Oktober/November 2012
Der Flowtrail hat sich bisher noch nicht so richtig als flowig erwiesen. Also müssen neue Ideen her. Kein Problem!Wir kommen zu dem Entschluß es mit einem Trailbau (2)Pump-track zu versuchen. Hubert Winter unterstützt uns dabei und fährt uns geschätzte 15m³ Erde vor Ort. Samstags wird geschauffelt, geschauffelt und geschauffelt. Die 15m³ wollen verteilt werden. Keiner ist sich zu schade und so kommen wir mit einer schlagkräftigen Truppe ein gutes Stück voran. Nach und nach stellt sich heraus, ein Pump-track wird das nicht. Es ist von allem etwas dabei, eben ein fun-track.Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und wir müssen die Fertigstellung dieses Bereichs unserer Runde in eine trockenere Jahreszeit verlegen.

Dezember 2012
Es ist zu naß im Wald. Wir können nur noch kleiner Verbesserungen an der Strecke ausführen.
Endlich haben wir einen fixen Termin für die Eröffnung der Mountainbikerunde in Miltenberg: 4.05.2013

Ende Dezember 2012/Anfang Januar 2013
Wir nutzen die Urlaubs- und Ferienzeit und überholen mit gesammelten Kräften die Trails. Der Keltensteig wird teilweise etwas breiter, Eric räumt Oberlix ähnlich weiter Felsen aus dem Weg und Stefan pflastert den Einstieg zum Keltentrail mit Natursteinen. In der nächsten Aktion wird das Ende des Trails verbessert. Tobias besorgt Abflußrohre um Wasserrinnen queren zu können. Ähnlich verfahren wir mit dem Quellentrail. Beide Trails lassen sich nun super fahren und suchen ihres gleiche in der Umgebung.Als nächstes ist Tobistrail dran. Wir entschärfen extreme Bereich um den Pfad für jeden ambitionierten Biker fahrbar zu machen. Tobias hat neue Brücken gezimmert, die mit vereinten Kräften vor Ort transportiert werden. Dank Tobias, unseren Walldürnern Stefan und Johanna, Eric ,Georg und Stefan steht auch dieser Bereich kurz vor der Vollendung.Parallel dazu entsteht die Teutonenschneise, ein kurzer Uphilltrail an der Wenschdorfer Straße.Die gesamte Runde läßt sich nun komplett fahren.Gesagt- getan! Ups! 1180Hm bei 32,6km. Da sind wir wohl etwas über das Ziel hinaus geschossen.Also wieder die Strecke überarbeiten uns mit dem Förster abstimmen. Nun sind wir bei 920Hm und knapp 29km.

Februar 2013
Trailbau (13)Winter im Miltenberger Wald! Arbeitseinsätze sind nur noch bedingt möglich.
An den 2 Wochenenden an denen mal ausnahmsweise kein Schnee liegt oder alles vereist ist, geht es weiter.
Tobias und seine Mannen ( auch Frauen) überholen in Rekordzeit Tobistrail. Viele Passagen waren zu schwer. Nun lassen sie sich schon flowig angehen.
Soll nicht heißen, daß die schwierigen Stücke verschwunden wären, im Gegenteil sie sind nach wie vor als rote oder schwarze Piste vorhanden.
Also eine weitere Bereicherung für die ganze Strecke.